Wegweiser zu den Spezialitäten des Fleischerhandwerks in Nordrhein-Westfalen

Sauerland

Bevor das Sauerland zu einem beliebten Urlaubsland wurde und auch als Skigebiet Feriengäste aus dem Ruhrgebiet ebenso wie aus den benachbarten Niederlanden anzog, war es die Wirtschaft, die diese Region über die Grenzen hinaus bekannt machte. Die Flüsse trieben kleine Schmieden und Werkstätten an, nicht selten waren sie auch Transportwege für die dort hergestellten Eisenwaren. Der Unternehmergeist der Sauerländer ist in der Redewendung bezeugt, dass „jeder ein Fabrisken im Keller“ habe. Manche dieser Werkstätten wuchsen zu international tätigen Unternehmen, darunter viele Zuliefererbetriebe der Automobilindustrie. Ob Armaturenbrett oder sanitäre Armaturen für das heimische Badezimmer: Hier sind besonders hochspezialisierte Fachleute gesucht. Weiterhin spielt die aluminiumverarbeitende Industrie, sowie die chemische und pharmazeutische Industrie eine Rolle. In dem waldreichen Gebiet zählen zudem Tourismus und Forstwirtschaft zu den tragenden Säulen des Mittelstandes.
Die Sauerländer gelten als ein Menschenschlag, der im Vergleich zu den offenen und kontaktfreudigen Rheinländern eher etwas zurückhaltend sind. Um mit ihnen Freundschaft zu schließen, müsse man „einen Sack Salz zusammen gegessen haben“, heißt es dann. Der zur Gemütlichkeit neigende Westfale – und nicht nur der Sauerländer – werde nur gereizt, wenn man ihm seine hemischen Sitten nehmen wolle, ist in einem 150 Jahre alten Zeitungsartikel zu lesen. Dessen Autor mutmaßte gar, dass somit auch die Schlacht im Teutoburger Wald die Verteidigung des kulinarischen Erbes gegen die römischen Rezepte gegolten habe.
Wer den Weg in eines der vielen Gasthäuser findet, kann sich jedoch schnell selbst ein Bild über den Wahrheitsgehalt dieser Aussage in den heutigen Tagen machen.

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